Lange Nacht der Kirchen 2016 [Online Bestellung des Buches: Link] |
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In der Augustinerkirche befindet sich ein Hauptwerk von Antonio CANOVA, des bedeutendsten Bildhauers der Epoche des Klassizismus. Dabei handelt es sich um das monumentale Grabdenkmal für Erzherzogin MARIE CHRISTINE, der Lieblingstochter der Kaiserin MARIA THERESIA. Im Jahre 1805 wurde es enthüllt, CANOVA hat sieben Jahre daran gearbeitet. MARIE CHRISTINE war die relativ früh verstorbene Gemahlin von Herzog ALBERT von Sachsen, dem Gründer der „Albertina“. Ihre Heirat war eine ausgesprochene Liebesheirat, ganz ungewöhnlich für hochadelige Kreise in der damaligen Zeit. ALBERT hat sie über ihren Tod hinaus aufrichtig geliebt, ihr Andenken bewahrt und nicht wieder geheiratet. Über dem Eingang zur Grabkammer hat er seine Liebesformel in Form eines Bekenntnisses angebracht:
„UXORI OPTIMAE - ALBERTUS“.
Das Grabmal der
MARIE CHRISTINE in der Augustiner-Kirche ist weltberühmt und jährlich kommen
zehntausende Besucher, um es zu sehen. Aber nur wenige wissen, dass sich
hier in der Minoritenkirche ebenfalls ein Grabmonument in Form eines
Epitaphs befindet, welches eine noch schönere Liebesformel aufzuweisen hat.
Dazu noch eine Porträtbüste von außergewöhnlicher künstlerischer Qualität.
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Grabdenkmal für Erzherzogin Marie Christine |
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So hat HIERONYMUS in jüngeren
Jahren ausgesehen (Bild), das ist sein Konterfei aus seinem eigenen Porträtbuch.
Den Text für die in Latein verfasste Inschrift am Epitaph hat der Gatte
selbst entworfen. Darin heißt es zum Schluss, dass er „dieses Denkmal für
seine überaus teure und innig geliebte Gattin und ihrem Andenken hat
errichten lassen.“ Also für seine UXOR CHARISSIMA ET AMANTISSIMA, wie es im
Original heißt. Diese Liebesformel, welche die albertinische durch die
Poesie ihrer Worte noch übertrifft, darf keineswegs als konventionelle
Floskel begriffen werden. Durch Vergleiche mit ähnlichen Inschriften aus
dieser Zeit wird klar, dass HIERONYMUS BECK hier ein aufrichtiges Bekenntnis
für seine überaus teure und innig geliebte Gattin abgelegt hat. |
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Hier sehen Sie 2
frühere Ansichten des Epitaphs aus den Jahren 1811 (Bild)
und 1877 (Bild).
Deutlich erkennt man die beiden schönen Wappen und die damals noch komplette
Porträtbüste. |
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Daneben genoss er
großes Ansehen im Kreise der Gelehrten. Seine archäologische Sammlung war
berühmt und enthielt eine ungewöhnlich große Anzahl römischer Grabsteine. G. F. Schweter |
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Die Abbildungen sind mit Erlaubnis des Autors aus Schweters Publikation entnommen