General Johannes Rudolph Puchaim
Botschafter in Konstantinopel



Br. Vincenzo Coronelli (1650-1718),
Ordensgeneral der Minoriten
und amtl. Kosmograph der Republik Venedig








J. J. Thourneyser, hl. Stiege bei den Minoriten,
Stich aus einem Ablaßzettel
(Bildquelle)

Geschichte der Minoritenkirche

Immer mehr entwickelten sich die Kapellen in der Minoritenkirche, v.a. die Ludwigskapelle, sowie der Friedhof, zu Grablegen des Adels (Info).
Neben Blanca von Valois und Isabella von Aragon wurde auch Margarete
von Tirol, die letzte Landesfürstin Tirols, genannt Maultasch (gestorben 1369), hier begraben, ebenso wie Angehörige der Lichtensteiner, Dietrichsteiner, Puchaimer, Hojos, Stauffenberger, Greifensteiner; Piccolomini, Medici, Cavalcanti, Montaldi, Valperga, etc.
- viele von ihnen sind im „Libro d’Oro" der „Congregazione Italiana“ verzeichnet.

Außerdem muss erwähnt werden, dass die Minoriten schon seit dem Ende des 14. Jhs. lebhaften Anteil am Lehramt der Wiener Universität nahmen, besonders natürlich in den Fächern der Theologie, aber auch der Jurisprudenz.
Zu Beginn des 18. Jhs. lebte im Wiener Konvent auch der venezianische Kosmograph Br. Vincenzo Coronelli, den Kaiser Karl VI. zum Leiter der Donauregulierung ernannte und dessen berühmte Globen sich heute in der Globensammlung der Wiener Nationalbibliothek befinden.

Erwähnenswert ist schließlich noch der Umstand, dass um 1543 auf dem Ballhausplatz in der Nähe der Hofburg aus Teilen des Klosters ein kleines Spital gestiftet wurde und dass die Minoriten in diesem neuen Hofspital 13 Jahre lang die Seelsorge verrichteten; in dieser Zeit war die eben restaurierte Katharinenkapelle Spitalskirche (Info).
Ein anderer Trakt des früheren Minoritenklosters beherbergte 1558-1613 die Kaiserliche Hofbibliothek.


Im Jahre 1697 ließ die Gräfin von Strattmann im Chor der Minoritenkirche eine 'Heilige Stiege' errichten, die der Bischof Ernst von Trautson am 11. August dieses Jahres feierlich einweihte und somit der öffentlichen Andacht übergab (s. Bericht und Andacht der heiligen Stiegen, Wien 1715: ...da eine derrgleichen heilige Stiegen in der Kirchen des Creutzes der P.P.Minoriten Conventualen S. Francisi hinter dem Landhaus zu Wien aufferbauet und solche zu verehren das erste Mal eröffnet worden).
Im Zuge der Instandsetzung der Minoritenkirche (1784-1789) durch den kaiserlichen Hofarchitekten Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg  wurde die 'Heilige Stiege' wieder entfernt.

(M. Zips)

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Die Geschichte der Minoritenkirche
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Das Bauwerk Minoritenkirche
Die Kunstschätze der Minoritenkirche
Heilige Messen in der Minoritenkirche



                    Kaiser Karl VI.


Zustand von 1710 im Wien-Plan von W. A. Steinhausen:
1. Minoritenkirche mit Kloster, 2. Katharinenkapelle,
3. Kaiserliches Spital, 4. Heilige Stiege im Langchor


Hofspital am heutigen Ballhausplatz, Gesamtansicht: Link
Aufnahme 1900