Napoleon Bonaparte
Napoleon auf der Brücke von Arcole,
Gemälde von Antoine-Jean Gros um 1801


Antonio Salieri,
gemalt von Joseph Willibrord Mähler



Mosaik vom letzten Abendmahl
von Giacomo Raffaelli
( Bildnachweis: www.kunstverlag-peda.de )


Medaillen zu Ehren Franz I. (II.) und Ferdinands I.
anläßlich der Anbringung des Abendmahl-Mosaiks


 

Geschichte der Minoritenkirche

Schon bald rückte für die Kirche die nächste schwere Zeit heran: In den Jahren der napoleonischen Kriege sollte das Gotteshaus als Lagerhalle für Stroh, Heu sowie für verschiedene Gerätschaften dienen; 1809 fand deshalb auch die Zwangsräumung des Gebäudes statt. Die kurz darauf einrückenden Franzosen verwandelten dieses schließlich in ein Proviantmagazin. Zwei Drittel des Fußbodens wurde durch das Rollen von Fässern sowie durch das Einfahren von Wagen zertrümmert. In der Mitte der Kirche war eine breite, tunnelähnliche Vertiefung ausgegraben worden und weitere Teile des Fußbodens zerstörte ein im Gotteshaus aufgestellter Ofen. Erst am 18. April 1810 erhielt der damalige Präfekt der Minoritenkirche wieder die Kirchenschlüssel zurück.

Im Jahre 1825 starb einer der berühmtesten Kongregaten dieses Jahrhunderts, nämlich der Komponist Antonio Salieri, und am 22. Juni dieses Jahres erklang in der italienischen Nationalkirche unter Mitwirkung der Hofkapelle sowie des Hofchores erstmals dessen Requiem.

Als sich die Situation nach den napoleonischen Kriegswirren um die Mitte des 19. Jhs. normalisiert hatte, schenkte Kaiser Ferdinand der Gütige im Jahre 1845 der „Congregazione italiana“ das nach dem Vorbild von Leonardo da Vincis berühmten Wandfresko (1495-97) gestaltete Mosaik vom letzten Abendmahl (Link), das der Römer Giacomo Raffaelli aus 12 Platten mit einem Gesamtgewicht von 20 Tonnen im Auftrag Napoleons in den Jahren 1806-1814 angefertigt hatte, und das von Kaiser Franz für das Schloss Belvedere gekauft worden war. Dazu spendete Kaiser Ferdinand einen ansehnlichen Betrag (15.000 Gulden), um die Anbringung des Kunstwerkes in der Minoritenkirche zu ermöglichen. Die feierliche Einweihung des Altares fand am 26. März 1847 statt.

Im Jahre 1853 traten Kaiser Franz Joseph und bald darauf auch der Thronfolger Franz Ferdinand der „Congregazione“ bei. Ersterer bezahlte jedes Jahr den zumeist von auswärts kommenden Fastenprediger für die Kirche; dafür erhielt er regelmäßig am Lichtfest (2. Februar) sowie am Palmsonntag die geweihte Kerze bzw. den Olivenzweig.
(M. Zips)

Weiter

 
  Seitenspiegel

Die Geschichte der Minoritenkirche
  Kapitel: 1 , 2 , 3 , 4 , 5 , 6 , 7 , 8 , 9 , 10
Das Bauwerk Minoritenkirche
Die Kunstschätze der Minoritenkirche
Heilige Messen in der Minoritenkirche



Bombardierung Wiens durch Napoleons Truppen,
Gemälde von Louis Albert Guislan Bacler d'Albe



Kaiser Franz I.,
Gemälde von Friedrich von Amerling ~ 1832

Kaiser Ferdinand I.
Gemälde von Friedrich von Amerling ~ 1840


  
Thronfolger Franz Ferdinand  Kaiser Franz Joseph I.