Minoritenkirche nach der Restaurierung


Umbauentwurf des Architekten Luntz


Bürgermeister Dr. Karl Lueger


Präfekt Verdin di Valsilvella


Clemens Maria Hofbauer - Denkmal
an der Minoritenkirche

Geschichte der Minoritenkirche

Die letzte größere Veränderung der Kirche erfolgte in den Jahren 1892-1905 anlässlich der Neugestaltung des Minoritenplatzes. Nun entstanden zwei neue Plätze, nämlich der Ballhausplatz sowie der Minoritenplatz, die an die Kirche angrenzenden Häuser (ehem. Langchor sowie Johanneskapelle) wurden abgerissen (Bild). Das ehemalige Minoritenkloster musste dem Haus-, Hof- und Staatsarchiv weichen.

Auch die Kirche bekam ein neues Gesicht; obwohl die Pläne des Architekten Viktor Luntz (Info) aus finanziellen Gründen nur teilweise verwirklicht werden konnten, kam es zu deutlich sichtbaren Veränderungen: Am auffälligsten für den Betrachter ist zweifellos der neugotische Durchgang an der Südseite mit den eingemauerten Grabsteinen, die teils aus den Kapellen und teils aus dem einstmals angrenzenden Friehof stammen, sowie das
daneben angebrachte Sakristeihaus. (Plan)

1907 wurden vier neue, in Trient gegossene Glocken im Turm angebracht, welche man jedoch – mit Ausnahme einer, dem hl. Antonius geweihten, Glocke – 1914 beschlagnahmte. Die feierliche Einweihung der Kirche fand am 4. Mai 1909 in Anwesenheit Kaiser Franz Josephs statt. Auf Grund der höchst kooperativen Haltung der Congregazione unter der Leitung des Präfekten Verdin di Valsilvella gegenüber den Umgestaltungsplänen der Gemeinde Wien versprach der Bürgermeister Lueger, dass der Platz unmittelbar hinter der Kirche nie verbaut werden dürfe.

Weitere wichtigere Restaurierungsarbeiten erfolgten 1960-1962 (Kircheninneres) sowie im letzten Jahrzehnt, als die Außenwände restauriert wurden.

Schließlich sei noch erwähnt, dass die pastorale Betreuung der Italiener nach 1786 von jeweils durch den Erzbischof ernannte Rektoren erfolgte, von 1808 bis 1813 war hier auch der 1820 verstorbene und später heiliggesprochene Clemens Maria Hofbauer als Seelsorger (Vita) tätig. Deshalb befindet sich auch sein Denkmal an der Nordseite der Kirche. Ab 1953 und offiziell durch die Verfügung des erzbischöflichen Ordinariates vom 1. Dezember 1957, war den Minoriten die seelsorgliche Betreuung der italienischen Gemeinde der Minoritenkirche übertragen, wobei die Patres zuerst der Ordensprovinz Padua angehörten, während sie später der österreichischen Provinz unterstanden. Im Jahre 2003, also 50 Jahre nach der Übernahme der pastoralen Betreuung der Italiener in der Minoritenkirche durch die Konventualen, wurde jene Franziskusstatue angefertigt, die sich heute an der N-Seite der Kirche, neben dem barocken Anbau, befindet. Seit Februar 2019 zelebrierten erneut Diözesanpriester die Hl. Messen der Italienischen Nationalkirche und seit 2022 wird die Gemeinde durch die Patres der Priesterbruderschaft St. Pius X. betreut.

(M. Zips)

Literaturangaben siehe: Link

Der historisch-kunstgeschichtliche Führer
der Minoritenkirche ist hier erhältlich

 

 
  Seitenspiegel

Die Geschichte der Minoritenkirche
  Kapitel: 1 , 2 , 3 , 4 , 5 , 6 , 7 , 8 , 9 , 10
Das Bauwerk Minoritenkirche
Die Kunstschätze der Minoritenkirche
Heilige Messen in der Minoritenkirche


Neugotischer Arkadengang im Süden der Kirche
mit Archiv, italienischer Schule und Kongregationssaal

Neugotischer Arkadengang,
Blick nach Osten

Das Sakristeihaus an der Ostseite:
Es beherbergt Sakristei, Kolbe-Saal,
Priesterwohnung und Sakrestanwohnung

Statue des Hl. Franziskus, 2003





Zum Weiterlesen:
100 Jahre Stadtpatron Klemens Maria Hofbauer
Das neugotische Glasfenster der Minoritenkirche