Cenacolo / Abendmahl
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Ansicht des Cenacolo-Altares um 1870:
Bild
Bartholomäus, Jakob d. J., Andreas
Bild: Alberto Fernandez Fernandez
cc-by-sa 3.0 cc-by 2.5
Petrus, Judas, Johannes der Evangelist
Bild: Alberto Fernandez Fernandez
cc-by-sa 3.0 cc-by 2.5
Detail: Tischdecke, Gläser, Geschirr
Bild: Alberto Fernandez Fernandez
cc-by-sa 3.0 cc-by 2.5
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Die
Kunstschätze der Minoritenkirche
Das Cenacolo-Mosaik
von Giacomo Raffaelli
Als das vielleicht bekannteste Kunstwerk unserer
Kirche wird man das Mosaik an der Nordseite des Gotteshauses
bezeichnen dürfen.
Es handelt sich um die Nachbildung des berühmten Wandfreskos von Leonardo da
Vinci Das letzte Abendmahl Jesu Christi,
das 1495-97 für das Refektorium
des Konventes S. Maria delle Grazie zu Mailand gemalt worden ist.
Dieses Mosaik wurde in der Größe des Originals von dem
Römer Giacomo Raffaelli in den Jahren 1805/6-1814 für Napoleon angefertigt,
darnach jedoch vom Wiener Kaiserhof, von Kaiser Franz II. (I.), um 400.000
Gulden für das Schloss Belvedere erworben und schließlich von Kaiser
Ferdinand der Minoritenkirche überlassen und hier 1845-1847 angebracht
(Link &
Link). Der
Kaiser widmete für diese Arbeiten 15.000 Gulden. Am 26. März 1847 fand die
Einweihung des „Cenacolo“ statt.
Dieser Reproduktion darf man bedenkenlos hohen
künstlerischen Wert zusprechen. Auch hier kommt – wie beim Original
Leonardos - der scharfe Gegensatz zwischen der von Jesus ausgestrahlten Ruhe
und der großen Aufregung der Apostel über die Worte des Erlösers: „einer von
euch wird mich verraten“ deutlich zum Ausdruck.
Die Apostel bilden zwei Gruppen, die sich im Weiteren
in vier Dreiereinheiten aufgliedern. Der erste Apostel – linkerhand vom
Betrachter – ist Bartholomäus, der spontan aufsteht und auf Jesus blickt,
neben ihm ist Jakob der Jüngere, der seine Hand auf Petrus legt, darnach
sieht man Andreas, der die Arme hebt; Petrus ist aufgesprungen und wendet
sich – über Judas mit dem Geldbeutel hinweg – an den tiefbetrübten Johannes.
Zur rechten Seite des Zuschauers sieht man Thomas, der mit erhobenem
Zeigefinger Judas anblickt, neben ihm befindet sich Jakob der Ältere, der
voll Schrecken und Erstaunen die Arme ausbreitet, dann folgt Philipp, der
stehend auf seine Brust greift, sodann Matthäus, welcher sich an die beiden
letzten Aposteln wendet, nämlich an Judas Thaddäus und Simon den Zeloten.
Die Ausführung des Kunstwerkes erfolgte in römischem
Mosaik, d.h. in kleinsten Steinchen; es ist 9,18 Meter breit und 4,47 Meter
hoch, wodurch es mit seinem Gewicht von 20 Tonnen die größte Reproduktion
des Freskos darstellt. Raffaelli hat sein Werk auf 24cm dicken Steintafeln
ausgeführt. Besonders bestechend sind manche Details: die Feinheit der
Falten des Tischtuches an den Enden, die Weichheit der Haare, der goldene
Schein des Sonnenuntergangs, die Spiegelung des Lichtes in den Gläsern sowie
die weit in die Tiefe gehende Perspektive des Raumes.
(M. Zips)
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