Wimpassinger Kreuz
Schwarz-weiß Aufnahme des Originals
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Die
Kunstschätze der Minoritenkirche
Das Wimpassinger Kreuz
Ebenso wie die „Familienmadonna“ wurde auch das
legendenbehaftete Wimpassinger Kreuz im Jahre 1939 in den Stephansdom
gebracht, da es in Wien restauriert werden sollte.
Dieses riesige Holzkreuz (7x4,6 m) war im Zusammenhang
mit der Übersiedlung der Minoriten in das ehemalige Trinitarierkloster auf
der Alser Straße 1784 nach Wimpassing an der Leitha gebracht worden (Bild). Im
Jahre 1945 ist es im Wiener Stephansdom verbrannt; heute erinnert eine
Nachbildung im linken Querschiff des Domes an dieses bedeutende
Kunstdenkmal.
Um 1270/80 fertigte ein unbekannter Meister das
Kunstwerk in der Form der toskanisch-umbrischen Triumphkreuze an, wobei der
Corpus Christi sowie die figuralen Szenen in den Rechteckfeldern der
Kreuzenden auf Pergament gemalt worden waren. Mit großer Wahrscheinlichkeit
muss das Riesenkreuz einem österreichischen Maler des 13. Jhs. zugesprochen
werden. Während sich der Typus des Kreuzes an italienischen Vorbildern
orientierte (man denke nur an das berühmte Kreuzbild von San Damiano, vor
dem Franz von Assisi einst betete, und das sich heute in der Kirche Santa
Chiara befindet), repräsentierten die Malereien auf dem Wiener Kreuz
charakteristische Beispiele für den reifen „Zackenstil“ österreichischer
Prägung. Das „Wimpassinger Kreuz“ war eines der wenigen bekannten Denkmäler
der letzten Stilphase vor dem Einsetzen der Gotik und gehörte zu den
Hauptwerken der abendländischen Kunst dieser Zeit. (M.
Zips)
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