Familienmadonna von 1345


Antlitz der Familienmadonna

 

Die Kunstschätze der Minoritenkirche

Die Familienmadonna

V
om kunsthistorischen Standpunkt aus gesehen ist die sogenannte „Familienmadonna“ aus bemaltem Stein vielleicht noch bedeutender
als das Abendmahl-Mosaik.

Diese ist ohne Zweifel eine der gelungensten gotischen Madonnen
-statuen Wiens.
Sie wurde im Jahre 1345 von Herzog Albrecht II. der Minoritenkirche zur Ausschmückung des Kirchenraumes gespendet, wo man sie auf einer Säule an der linken Ecke aufstellte („Säulenmadonna“). Im Halsausschnitt des Gewandes sieht man das Monogramm A für den Stifter des Kunstwerks. Die Marienstatue mit Jesuskind stammt von einem unbekannten Künstler, der sie aus Stein herausmeißelte.

Im Jahre 1939 wurde sie in den Stephansdom gebracht, wo sie – wie durch ein Wunder – die weitgehende Zerstörung der Kathedrale zu Ende des 2. Weltkriegs „überlebte“. 1964 kam die Marienstatue wieder in die Minoritenkirche zurück; seit diesem Zeitpunkt wird sie „Familien
-madonna“ genannt.

Sie ist eine der seltenen Statuen aus farbigem Stein.  Die weichen Formen des fließenden Gewandes und der mütterlich lächelnde Gesichtsausdruck beeindrucken zweifellos jeden Betrachter. Ein dünner Schleier sinkt vom Haupt der Gottesmutter, die in der rechten Hand ein Lilienszepter hält, herab und umhüllt das Kind. Die Statue ist ganz im Stile der gotischen „schönen Madonnen“ ausgeführt, wobei die leicht gekrümmte S-Linie der Gestalt Bewegung und Leben verleiht.
(M. Zips)

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Familienmadonna mit Szepter und Jesuskind



"A" für Albrecht am Halsausschnitt
                      (Gesamtbild)

 

Bild der Kopie der Familienmadonna
am barocken Anbau im NW der Kirche


Bericht zur Einweihung der restaurierten Familienmadonna