Lange Nacht der Kirchen 2018                                                                                    in der Minoritenkirche

Omnia ad maiorem Dei gloriam

Die heurige Lange Nacht der Kirchen in der Minoritenkirche stand ganz im Zeichen der jüngst eingeweihten neuen Orgel (Info) unserer Kirche. Sie erklang heuer erstmals im Rahmen der Langen Nacht bei unserer traditionellen Hl. Messe, sowie bei unserer heurigen Lesung und bei den Konzerten des Chors Antonio Salieri und von Leonhard Leeb.
Musikalisch modern rundeten Jazz meets Bach und Gospel Project den Abend ab.
Der Abend wurde von Dr. Zips - der auch heuer für die zahlreichen Gäste eine Führung durch die Kirche leitete - und von MMag. Borioni abwechselnd moderiert.

Das Programm beinhaltete folgende Punkte:
 

 
Eröffnung: Feierliches Fünf-Herren-Amt im überlieferten römischen Ritus

      
 Die fünf 'Herren' am Hochaltar der Kirche während der Rezitation der Epistel / Thurifer mit Weihrauchfass und Navicular mit 'Schiffchen' beim Inzensieren der Gläubigen / Elevation des Leibs Christi nach der Hl. Wandlung
 
 Kommunion eines der beiden Akolythen / gemeinsame Ausrichtung auf Gott: Theozentrische Liturgie im Geist heiliger Stille und liebender Anbetung Gottes / Musik zur Ehre Gottes: Chorgesang und Orgelmusik

  Bereits zum siebten Mal in Folge hatte die Italienische Kongregation die Freude, die Lange Nacht der Kirchen in der Minoritenkirche mit einer Hl. Messe im überlieferten Römischen Ritus (Info) zu eröffnen. - Nun zum dritten Mal in Folge in der besonders feierlichen Form des Wiener Fünfherrenamtes, einer lokalen Adaption des Levitierten Amtes, bei der außer dem Diakon und Subdiakon auch zwei Akolythen in Dalmatik dem zelebrierenden Priester assistieren. Als "weiße Assistenz" dienten heuer neben dem Zeremonier ein Thurifer, ein Navicular und zwei Fakulanten.

  Die auch heuer zahlreich gekommenen Messbesucher nützten die Gelegenheit jenen Ritus kennenzulernen für den diese Kirche vor Jahrhunderten geschaffen worden war, die Schönheit und Kraft und den Geist der Anbetung zu kosten den dieses mystische religiöse Gesamtkunstwerk aus Liturgie, Musik und Architektur entfaltet.

  In diesem Jahr wurde das Heilige Messopfer von Zisterzienserpater P. Edmund Waldstein OCist. aus Heiligenkreuz (Info) zelebriert. Zur Hl. Messe erklang erneut die Mass for Three Voices von William Byrd (1539-1623), virtuos an der neuen Orgel der Minoritenkirche begleitet durch die armenische Organistin Lusine Poppel. Eine 360°-Videoaufnahme unserer diesjährigen Messe kann hier angesehen werden.

Regelmäßige Messfeiern
im überlieferten Römischen Ritus können derzeit in folgenden Wiener Kirchen besucht werden: Link
 

  Führung: mit Dr. Zips durch die Minoritenkirche

 
 Dr. Zips beim Franziskus-Fresko erklärt das Mosaikbild des Cenacolo-Altars / In der Antonius-Kapelle / Vor der restaurierten gotischen Familienmadonna im Südschiff der Kirche 
 
 Unsere Frau Präfekt Panella-Jirout beim Eiswagen des Eissalons Bortolotti / Italienisches Flair unter im Arkadengang der Minoritenkirche / Stand mit Getränken und Brot der Firma Ströck

  Nach dem großen Erfolg des vergangenen Jahres hatte Dr. Manfred Zips, Vizepräfekt der Italienischen Kongregation und Leiter ihres Archivs, auch heuer wieder das Vergnügen unsere Gäste in die spannende Geschichte unserer Kirche, ihrer Architektur und ihrer Kunstschätze einzuführen.

  Die Präsentation begann mit einer geschichtlichen Einführung in die Entstehung der Minoritenkirche, die auch ihre ältere kleinere Schwester, die Katharinen-Kapelle einschloss, und in die baulichen Interventionen nach der kaiserlichen Schenkung der Kirche an die Italienische Kongregation. Anschließend erläuterte Dr. Zips die Geheimnisse der Kunstwerke der Kirche, etwa des Cenacolo-Altares, der Familien-Madonna und des Metastasio-Denkmals.

  Nach der Führung konnten sich die Gäste beim Eis-Wagen im Arkadengang an köstlichem Eis des italienischen Eissalons Bortolotti (Link) erfreuen und so auch kulinarisch die italienische Atmosphäre der Italienischen Nationlkirche Maria Schnee genießen.

Die Ausführungen unseres Historikers können in seinem Kunstführer (Info) nachgelesen werden.


  Konzert: Chor Antonio Salieri - Chorstücke aus fünf Jahrhunderten
   
 

 Der Chor Antonio Salieri der Italienischen Kongregation Maria Schnee sang unter seinem neuen Dirigenten David Salazar, begleitet von Mario Eritreo an der neuen Orgel der Kirche

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er Auftritt des Chors Antonio Salieri der Italienischen Kongregation Maria Schnee zählt seit vielen Jahren zu den traditionellen Fixpunkten der Langen Nacht der Kirchen in der Minoritenkirche. Heuer verwöhnte der Chor seine Gäste mit Cherubinis Krönungsmesse, welche auch anläßlich der Festmesse am 3. Juni erklingen wird. Caccinis Ave Maria und Salieris Salve Regina sowie das Stück Irish Blessing rundeten die musikalische Darbietung ab. An der neuen Orgel der Minoritenkirche begleitete der Organist Mario Eritreo suverän die Sänger.
 
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er Chor Antonio Salieri wurde 1992 gegründet und wird seit 2017 durch ihren neuen, aus Kolumbien stammenden Dirigenten David Salazar geleitet. Der Namensgeber des Chors, der große italienische Komponist Antonio Salieri, war von 1780 bis zu seinem Tod 1825 Mitglied der Italienischen Kongregation Maria Schnee in der Minoritenkirche.

  Lesung & Konzert: Franz von Assisi - Was willst Du, dass ich tun soll, Herr?

 
   

 Der Erzähler Dr. Zips eröffnete den Gästen einen Blick auf die Anfänge der minoritischen Bewegung, Mario Eritreo an der Orgel berührte seine Zuhörer mit virtuoser Musik.

  Dieses Jahr erhielten die Besucher der Langen Nacht der Kirchen einen Einblick in das Leben des heiligen Franz von Assisi, dem Begründer des Ordens der Minoriten. Dr. Manfred Zips, führte die Zuhörer in die Anfangszeit des berühmten Heiligen und skizzierte sein Bekehrungserlebnis. Neben dem Erzähler lasen P. Valentin Solomon OFM Conv. und Frau Christiane Zips.

  Die Lesung wurde von unserem Organisten Mario Eritreo an der neuen Orgel unserer Kirche begleitet. Meisterlich und mit spielerischer Leichtigkeit brachte er Mozarts Andante für eine Orgelwalze (Link), Widors Toccata in F-Dur (Link) und Bachs Konzert in A-Moll nach Vivaldi (Link) zum erklingen und erhob die Zuhörer in die lichten Höhen der katholischen Sakralmusik.
 


 
Konzert: Jazz Meets Bach - Duo Variando & Friends
 
    

 
 Das Duo Variando Irene Malizia (Violine) und Angelo Tatone (Gitarre) verband gemeinsam mit Joachim Huber (Kontrabass) und Alexander Hewlett (Schlagzeug) Barock und Jazz


  Der Abend setzte sich musikalisch mit einer beliebten Liaison fort: Johann Sebastian Bachs barocke kristalline Perfektion und der sinnlich-intellektuell verspielte Jazz verbanden sich im Auftritt des Quartetts Duo Variando & Friends. Hierbei wechselte sich die klassische barocke Vertonung mit zeitgenössischer Interpretation der Motive aus Bachs schöpferischem Geist.

  Zum Präludium in E-Dur erklang Irene Malizias Geige verborgen hinter einem Pfeiler der Minoritenkirche, während Angelo Tatone (Gitarre), Joachim Huber (Kontrabass) und Alexander Hewlett (Schlagzeug) ihre Interpretation entfalteten. Anschließend vereinten sich die Musiker zu Bachs berühmter Air. Es folgte das Präludium in C-Moll und Bandinerie.
Das Publikum zeigte sich begeistert von der Darbietung.

  Konzert: Leonhard Leeb - Cleopatras Lament
 

 
 

 Ana Marija Brkic (Sopran), Leonhard Leeb (Trompete), Elzbieta Okonska (Violine) und Mario Eritreo (Orgel) erhoben Herz und Geist in höchste Sphären.

  In Höchste Sphären erhoben sich Herz und Geist in der diesjährigen musikalischen Aufführung von Leonhard Leeb. In diesem von der Wehklage der Kleopatra inspirierten Konzert öffneten sich Traurigkeit und Hoffnung katharsisch zur Freude. Leonhard Leebs meisterliche Trompetenklänge verbanden sich mit Elbieta Okonskas Violine und Mario Eritreos virtuosen Orgelspiel in Symbiose mit Marija Brkics engelhafter Sopranstimme.

  In Abänderung des ursprünglichen Programms erklangen in dieser Reihenfolge folgende Stücke: Purcells Aria aus Dido und Aeneas, Rimski Korsakows Vater Unser, Leebs So still, Caccinis Amarilli mia bella, Bachs Adagio für Violine solo, Leebs Evensong, Caccinis Ave Maria, Leebs Breath of Silence, Eritreos Cleopatra's Lament für Orgel solo, Pärts Vater Unser, Byrds John come kiss me now, Bachs Bist Du bei mir, Purcells The Queen's Dolour, Händels Cleopatra's Lament.

Herzliche Einladung: am 9. Juni feiert Trumpets in Concert in der Wiener Minoritenkirche das 20-jährige Konzertjubiläum.


 
Konzert: Gospel Project - The Legends of Gospel Music
 
  
   
 
 In der Tiefe der Nacht explodierte der erdige Sound der Gospel-Tradition des Chores Gospel Project in der Wiener Minoritenkirche

  Zum Abschluß unseres heurigen musikalischen Programms entfesselten Gospel Project die Energie und Lebensfreude der christlich-afroamerikanischen Musiktradition des Gospels. Unter der Leitung von Miriam Fuchsberger erklangen Klassiker des Genres die trotz später Stunde die Stimmung der Gäste anheizten.

 
Zu hören waren Houghtons Your Name is Great und You are God, Crouchs My Tribute und Give it all back to me, Smallwoods Total Praise und Nunns Worthy of the Highest Praise.
Weitere Gospel-Konzerte sind in der Minoritenkirche traditionell in der Advent-Zeit zu hören. Nähere Informationen entnehmen Sie bitte unserem Veranstaltungskalender.
 


  Abschluss: Dankgebet am Hochaltar


 
 Jesus Christus, unserem Herrn und Gott, gebührt Lob und Dank


  Den Abend schloß eine besinnliche Andacht ab, bei der P. Valentin Solomon OFM Conv. Gott für die Eindrücke des zu Ende gegangenen Abends dankte und den Anwesenden den Segen spendete.



LNK in der Minoritenkirche