Lange Nacht der Kirchen 2013                                                                                    in der Minoritenkirche
Die Lange Nacht der Kirchen in der Minoritenkirche am 24. Mai 2013 bestach durch ein besonders reiches musikalisches Programm. Höhepunkte waren überdies ein prächtiges Levitiertes Hochamt im überlieferten römischen Ritus sowie unsere traditionelle Meditation von Dr. Zips, dieses Mal über die Heiligen der Italienischen Kongregation. Außerdem konnten wir an diesem Abend den neuen historisch-kunstgeschichtlichen Führer der Minoritenkirche präsentieren.
Das Programm beinhaltete folgende Punkte:
 
 
  Levitiertes Hochamt im überlieferten römischen Ritus

 
Stufengebet am Beginn der Hl. Messe              Introitus vor dem Kyrie Eleison                      Kniebeuge im Laufe der Pfingstsequenz           Rezitation des Evangelium durch den Diakon Richtung Norden der Kirche (Detail)


Der Priester stimmt zum Credo an                  Opferung (Gabenbereitung)                          Inzens-Einlegung nach der Opferung               Knien am Altar vor der Kommunion              Schlußevangelium nach dem Segen

  Auch heuer ließ die mystisch-meditative Spiritualität der überlieferten römischen Liturgie (außerordentliche Form des römischen Ritus [Info]) zahlreiche Besucher in unsere Kirche strömen. Diesmal stand ein levitiertes Hochamt am Programm, wobei Diakon und Subdiakon dem zelebrierenden Priester am Hochaltar assistieren. Deren Choreographie der Bewegungen, die wie ein Tanz von Planeten um die Sonne des Tabernakels erscheint, ist Ausdruck von Schönheit und Harmonie.

  Das lateinische Hochamt am Quatember-Freitag von Pfingsten wurde von Pater Höfer SJM zelebriert, zuzüglich zu den zwei Leviten assistierten wieder vier Ministranten, der festliche Charakter wurde durch Weihrauch (Bild) unterstrichen. Die gregorianische Choralschola unter der Leitung von MMag. Kinga Földényi sang die "Missa de Angelis" und das Proprium des Tages [Info], am Orgelpositiv spielte unser Organist Mario Eritreo. - Hier der Bericht der Meßfeier.

  Regelmäßige Meßfeiern in diesem Ritus können derzeit in folgenden Wiener Kirchen besucht werden: Link
 

  Die Kunstdenkmäler der Kirche und ihre geistigen Väter
 


Bruder Nikolaus OFM                            Kunstführer der Minoritenkirche       Magdalena Beck von Leopoldsdorf     Dr. Zips in Aktion

  Anläßlich der Publikation des neuen, auf den letzten wissenschaftlichen Stand gebrachten Kunstführers der Minoritenkirche, präsentierte der Verfasser des Werkes, Dr. Manfred Zips, die wichtigsten Kunstdenkmäler unseres Gotteshauses und beleuchtete dabei sowohl die minoritische Vergangenheit der Kirche wie auch deren jüngere Geschichte seit der Übernahme des Gotteshauses im Jahre 1784 durch die Italienische Kongregation.

  Dem mit Lichtbildern bereicherten Vortrag folgte eine knappe Präsentation des Kunstführers  durch Mag. Giacomo Borioni. Anschließend hatten die Besucher die Gelegenheit das Werk in der Sakristei zu erwerben. Der Kunstführer kann jederzeit auch über den Postweg angefordert werden: Online-Bestellung
 

  Die Heiligen der Italienischen Nationalkirche als lebendige Zeugen


Maria Schnee im Hochaltargemälde         Rezitation: P. Manalil, Zips, Borioni                                                                      Rezitation: Zips                                   Hl. Karl Borromäus und hl. Rochus
 

  Die diesjährige durch unseren Vizepräfekten Dr. Zips verfasste Meditation hatte nun, nach Abschluß des Meditationszyklus über die Heiligen der minoritisch-franziskanischen Ordensfamilie, die Heiligen der Italienischen Kongregation zum Thema.

  Zwei Erzähler begleiteten die interessierten Gäste durch die Meditation und stellten ihnen die Heiligen Rochus, Sebastian, Julius, Clemens und Karl Borromäus vor mit besonderer Berücksichtigung ihrer Verbindung zur Congregazione . Christiane Zips las mit großer Einfühlungsgabe den Lobpreis Gottes des Franz von Assisi und P. Manalil OFM ließ die Dankrede des Dr. Ignaz Wurz anläßlich der Einweihung der Kirche am 16. April 1786 erneut erklingen.

  Es lasen Dr. Manfred und Christiane Zips, Mag. Giacomo Borioni und P. Thomas Manalil OFM, Rektor der Kirche.
Begleitet wurde die Meditation durch den 1992 gegründeten Chor Antonio Salieri der Italienischen Kongregation [Link], unter der künstlerischen Leitung von
Jae-Hun Chung, mit Werken von L. Grossi da Viadana, A. Salieri, L. Perosi, R. Ortolani und M. Frisina. Am Schluß ertönte, anläßlich seines 200. Geburtstags, Giuseppe Verdis Pater Noster.
 

  Barocksonaten quer durch Europa

 

Georg Friedrich Händl                                                     Heinrich Ignaz Franz Biber           Antonio Vivaldi                                         Blick von der Orgelempore in die farbig beleuchtete Minoritenkirche während der Darbietung

  Eine virtuose musikalische Reise durch Europa unternahmen die beiden Künstlerinnen Mag. Angela Amodio (Orgelpositiv) und Irene Malizia (Violine).
Sie ließen, in der Minoritenkirche mit ihrer besonders klangtragenden Akustik Barocksonaten erklingen.

  Zu hören waren Stücke von G. F. Händel (Sonate in F-Dur), H. I. F. Biber (Sonata representativa) und A. Vivaldi (Sonata RV 23 in G-Dur).
Bibers Sonata representativa bezauberte dabei die Zuhörer durch die nachempfundenen Laute von Nachtigall, Cucù, Frosch, Hahn und Katze.
 

  Choeur du soleil: Abendliche Musik aus verschiedenen Ländern
 


  In der Chorimprovisation über ein Thema in F perlten die einzelnen Chormitglieder des von Gerlinde Bachinger geleiteten Vokalensembles choeur du soleil zunächst einzeln durch den Raum der Kirche singend herein um sich schließlich vor dem Presbyterium zusammenzufinden.

  Es folgten die Darbietungen von Pawel Tschesnokows Duh Tvoj blagi, Erlend Fagertuns Kyrie Eleison, Eric Whitacres Sleep,
Cristóbal de Morales' Parce mihi Domine und Henry Lytes und William Monks Abide with me.
 

  Atmen - Amen / Sacred Enchantment
 


Projektion an einer seidenen Leinwand                                                          Unterschiedliche Darbietungs-Spots im Kirchenraum. Im Publikum: Botschafter Eugenio d'Auria mit Präfekt Daniela Panella Jirout



  Leonhard Leeb, den Besuchern der Minoritenkirche bestens bekannt durch das traditionelle Musikprogramm Trumpets in Concert - a very special Christmas, [Link] tauchte unsere Kirche in eine akustische und bildliche Wolke an Klängen und Farben.
Die Musiker nutzten bei der Darbietung ihrer Stücke gezielt verschiedene Positionen im Kirchenraum und setzten dabei jeweils unterschiedliche Instrumente ein, was ein bewußtes Spiel mit der Akustik des Klangkörpers der Kirche zur Folge hatte. Wir erlebten dabei Soli des Percussionisten und des Gitarristen, Klangexperimente mit der Trompete sowie Lichtimpressionen und Videozuspielungen.

  Die spätnächtliche Darbietung wurde von Leonhard Leeb (Trompete, Flügelhorn), Timotej Kosovinc (Gitarre) und Thomas Mair (Percussion), sowie von
Erich Heyduck (Scenography: Licht und Video) gestaltet.
Als Ehrengast beehrte uns der Botschafter der Republik Italien, Eugenio d'Auria mit seiner Anwesenheit.
 

  Schlußandacht: Eucharistische Anbetung in der Kirche
 
Der Abend klang mit einer Eucharistischen Andacht aus, geleitet von unserem Rektor P. Thomas Manalil OFM, in der wir Gott für die vielen Eindrücke des Abends dankten und der väterliche Liebe und Zuneigung erneut bewußt werden durften, die der Herr all jenen schenkt, welche auf Sein Wort hören.



 

LNK in der Minoritenkirche