Das Goldene Buch:
Die ersten Seiten des Goldenen Buches
Am Beginn des Goldenen Buches (Libro d'Oro) befinden sich mehrere
kolorierte Blätter. - Deren Entstehung dürfte ihrem Aussehen nach unterschiedlichen
Epochen zuzuordnen sein:
Das Titelblatt sowie die
ersten beiden Blätter nach der Reihe der päpstlichen Wappen sind einheitlich
gestaltet und dürften, so wie es das Titelblatt nahelegt, aus der zweiten
Hälfte des 17. Jh. stammen. Der selben Periode kann man auf Grund vergleichbarer
technischer und stilistischer Charakteristika auch den Großteil der kolorierten
Blätter vor jedem neuen Buchstaben des Namens-Verzeichnisses (Link)
zuordnen. Die päpstlichen Wappen gehören der Zeit von ca. 1775 bis ca. 1846 an.
Das Blatt mit der
Darstellung der Maria Schnee scheint am Ende des 18. Jh. angefertigt worden zu sein,
die folgende Seite ist dank
schriftlicher Quellen im Archiv auf das Jahr 1822 datierbar. Das
Blatt mit der Beatrix Atestina gehört wohl dem ersten Jahrzehnt des 19. Jh.
an.
Der Bucheinband des Libro d'Oro trägt die Jahreszahl 1775, wohl in Erinnerung an
die Übernahme der früheren Katharinenkapelle durch die Italienische Kongregation
; doch das Eingangs Gesagte legt die Vermutung nahe, daß das Goldene Buch
mehrfach neu gebunden wurde..
Am Anfang des Goldenen Buches der
Italienischen Kongregation stehen folgende kolorierte Blätter:
1 Das Deckblatt
Das Blatt zeigt einen
Hochaltar mit gewundenen Säulen, sechs festlich entzündeten Kerzen und einem
prächtigen
Tabernakel. In der Darstellung des
Hochaltargemäldes
wird dem ursprünglichen Titel der Italienischen Kongregation Rechnung
getragen: es zeigt die Darstellung Mariens (Fest Mariä Tempelgang /
Mariæ‚Opferung’) und den hl. Rochus. Bei dieser Darstellung könnte es sich um den Versuch einer Wiedergabe des Altares der ersten Kapelle bzw. des ersten Oratoriums (Info) der Kongregation bei der Bognergasse im Komplex des Jesuitenklosters (Platz Am Hof ) handeln. Das Blatt dürfte laut Inschrift 1672, anlässlich der Erneuerung des Patroziniums entstanden sein. Weiters wird hier das Jahr 1635 als Errichtung der Italienischen Kongregation im jesuitischen Professhaus (Jesuitenkloster, Am Hof) angegeben - wohl eine Anspielung auf die Vollendung der italienischen Kapelle und deren Inbesitznahme durch die Kongregation in jenem Jahr. Vgl.: Link. |
2. Die Päpstlichen Wappen
|
Pius VII. (Detail) |
Leo XII. (Detail) |
Pius VIII. (Detail) |
Gregor XVI. (Detail) |
3. Kolorierte Blätter bis zur Liste der
Nomi dei Sovrani ed altri Principi Reali
Putten mit
europ. Wappenschildern bei himmlischem Streit (?) - Der Himmlische Schutz verteidigt die österreichische Sonne: "Occumbere nescit/Hac praeside et his custodibus" Details: Gottesmutter, Sonne, Putten: Österr. Putto vs. Schwedischer Putto |
Allegorie auf das Haus
Österreich "Da Deus austriacum tibi da pia Virgo clientem Rorate Coeli expectatione populorum" - Herbeisehnung eines Thronfolgers, möglicherweise für Kaiser Leopold I. Details: Himmel und Erde |
Ehrenblatt für Kaiser Franz II. Gnadenbild Maria Schnee, zwei Engel Details der Madonna und des Adlers |
Ehrenblatt (Info)
für Ferdinand III. |
Beata Beatrix Atestina (info) Das Blatt wurde von Maria Beatrice d'Este (1750-1829) 1807 unterschrieben Details der Madonna und der Heiligen |
(G. Borioni)
Zurück zum Goldenen Buch: Link