27. September 2012                 19:30 Uhr
Minoritenkirche

Karten: Vollpreis 25 € ; Ermäßigung 20 €
Vorbestellungen: eMail
Kartenvorverkauf in der Minoritenkirche
ab 5. September, von 15:00 bis 19:00 Uhr

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Rezension
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Infos
: eMail / Tel.: + 43 676 6264113

 
Non ero carina, ero peggio
Das außergewöhnliche Leben der Pauline von Metternich-Sandor

Ein eindeutig außergewöhnliches Leben war jenes der Prinzessin Pauline von Metternich-Sandor, das in dieser Aufführung aus einander abwechselnden Prosa und Musik präsentiert wird..

Mittels der Lesung ihrer Memoiren, entsteht ein Portrait von Pauline, Prinzessin österreichisch-ungarischen Blutes, Botschafterin, aus sie lebte am Übergang zwischen dem neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert und war eine intelligente und antikonformistische Frau.
Seltsam und absolut außergewöhnlich war das Leben dieser Prinzessin, hochgeliebte Enkelin dann Schwiegertochter des österreichischen Kanzlers Clemens von Metternich, unumstrittene Protagonistin des Habsburgerreiches und Augenzeugin seines langsamen und unaufhaltsamen Unterganges.

Non ero carina, ero peggio (ich war nicht hübsch, sondern schlimmer) ist ein sehr elegantes Stück, das mittels Prosa und Musik zur Entdeckung dieser großen Frauengestalt führt.

Geschrieben von Massimo Spinetti, läßt das Stück unter der sehr nüchternen Regie von Virginia Acqua die Zuschauer gekonnt in die Vergangenheit eintauchen, begünstigt durch die suggestive Atmosphäre der der Prinzessin wohl vertrauten Minoritenkirche.

Im Stück wird Pauline von der großartigen und raffinierten Alessandra Muccioli gespielt, die den Geist der Prinzessin mit unbeschwerten Frohsinn und einem Hauch Melancholie verkörpert. Durch die Worte Paulines und ihr außergewöhnliches Leben fällt es leicht sich in eine Zeit blühender Kultur entführen zu lassen und die ausgelassenen Hofbälle, die öffentlichen Verpflichtungen der aristokratischen Diplomatie, die hochrangigen Treffen und auch die witzigen Anekdoten vor dem inneren Auge Revue passieren zu lassen. 

Pauline war eine Frau des neunzehnten Jahrhunderts, die klar antikonformistisch und modern war und die bewusst ihres Mangels an Schönheit (ich war nicht hübsch, sondern schlimmer, war ihre Art sich selbst mit einer gewissen Objektivität zu beschreiben), ihrem äußerlichen Manko mit gekonnter Selbstironie begegnete und dieses mit hinreißenden Charme ausglich, der es ihr ermöglichte ihr Leben mit den herausragendsten Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur ihrer Zeit zu verweben:
 
Sie war eine enge Freundin von Franz Liszt, Förderin Richard Wagners und viele Musiker widmeten ihr berühmte Werke, von Strauß bis Franz Lehar und Ziehrer. Dumas der Ältere widmete ihr einen Roman, Degas malte sie. Sie war auch die erste Frau die an einem "emanzipierten Duell" teilnahm und gewann.

Während der Aufführung erklingen Musikstücke die mit dem Leben Paulines verknüpft sind und ihr von den bedeutendsten Musikern ihrer Zeit gewidmet worden sind.

Als Alter Ego der Prinzessin fungiert im Stück die exzellente Pianistin Cristiana Pegoraro, sie spielt eine Auswahl an Stücken, die die Höhepunkte des Lebens Paulines von Metternich-Sandor gekennzeichnet haben.
Während der Aufführung erklingen die ausdrucksstarken Interpretationen der Ouverture des Barbier von Sevilla, der seltenen Caritá von Rossini (eines der Lieblingsstückes Paulines), der Serenade von Schubert, des Wiener Bonbon von Strauß. Die einzigartige Affinität der Prinzessin mit den Künstlern ihrer Zeit erweckte nicht wenige unausbleibliche Eifersüchteleien und Neid, besonders seitens der Damen, auch seitens der Kaiserin Elisabeth, die sie, wie es scheint, verabscheute.

Ein nostalgisches und faszinierendes Konzert-Theater zur Entdeckung einer großen historischen Persönlichkeit.